Donnerstag, 1. Februar 2024

.januar 20vierundzwanzig | monatsrückblick

Angeregt durch Bines Post (ihrem Blog was eigenes folge ich schon seit meinen Anfängen 2009 in diesem Bereich) will ich hier monatliche Rückblicke festhalten. Ich hatte Retrospektiven zu früherer Zeit auf meinem alten Blog bereits in verschiedenen Formen getan und ich finde es nach wie vor eine gute Idee, schau(t)e ich doch immer gerne immer wieder in jenen Posts nach. Ich werde erst 55, erkenne aber seit etwa einem Jahr bereits merklich Defizite in Auffassungsgabe sowie bei Kurz- und Langzeitgedächtnis. Blöd. Aber jetzt mal los, bevor ich vielleicht noch vergesse, worüber ich überhaupt schreiben wollte.

Da ich mich nicht an vorangegangenen Blogposts orientieren kann - schließlich bin ich erst wieder und dann ganz neu am 26. Januar gestartet -, muss ich hierfür also in meinem Terminkalender blättern sowie durch meine Timeline auf Twitter/X scrollen. Momentchen bitte...

Geliebt... habe ich unendlich. Jakob wird nur noch selten von Emil verfaucht, mein Großer schnaubt nur noch, nähert sich ihm aber immer öfter und ab und an gibt es sogar einen Nasenstups. Den Kleinsten freut's natürlich. Ich glaube, er himmelt Emil genauso an wie es Anton tut. Alle drei genießen merklich die Zeit , in der ich zu Hause bin. Irgendeiner presst sich immer an mich, wenn ich abends auf dem Sofa sitze und häkele. Und morgens mutet es stets wie ein samtpfotener Hindernislauf an, wenn ich mich fürs Büro fertigmache. Zudem schlafen oft alle drei nicht nur bei mir im Bett, sondern gerne direkt auf oder an mir - dem Hals, der Brust, den Beinen, den Füßen. Wie ich es liebe. Hachz.

  
  
  

Gehört... habe ich im Januar unbestritten und tatsächlich zu meiner hellen Freude sehr, sehr viel. Eigentlich ganz einfach, wenn der Fernseher ausgeschaltet bleibt. Den Jahreswechsel hat mit einer Spieldauer von über 41 Stunden Margaret Mitchells Vom Winde verweht gemacht. Eine unsterbliche Liebesgeschichte und einer der größten Bestseller des 20. Jahrhunderts: Scarlett O’Hara, verwöhnte Tochter eines Plantagenbesitzers, muss in den Wirren des amerikanischen Bürgerkrieges um den Familienbesitz Tara kämpfen. Stolz und Eigensinn stehen ihrer Liebe zu dem charmanten Kriegsgewinnler Rhett Butler im Wege. Ich weiß nicht mehr, wie viele dutzende Male ich den Film schon gesehen habe. Ich liebe ihn wirklich, aber das Buch ist doch noch mal eine ganz andere Hausnummer. Diesem Klassiker folgte ein quasi brandneues Werk. Und der Tod fragte sich, ob er (un)endlich ist von Charlie Reiss. Wer denkt, dass der Tod immer im schwarzen Umhang und mit Sense auftritt, der irrt. Die holt er nämlich nur hervor, wenn es dramatisch werden soll. Normalerweise sind seine Lieblingsklamotten eher zeitgemäß: Jeans und Hoodie. Feinsinnig humorvoll wie er ist auch seine Geschichte, die zum Nachdenken über sich und die eigene Endlichkeit anregen soll. Unterhaltsam fand ich die knapp sechs Stunden, aber das war's dann auch für mich. Viel mehr berührt hat mich die Geschichte von Jochen Gutsch und Maxim Leo: Frankie. In 4 Stunden und 17 Minuten erklärt uns ein Kater die Welt. Und das kommt so: Richard Gold hat alles vorbereitet. Heute ist der Tag, an dem er sich das Leben nehmen wird. Der Strick liegt schon um seinen Hals, als sich ein dürrer Kater vor das Fenster setzt, interessiert glotzt und Gold komplett aus dem Konzept bringt. Als dann der Kater auch noch bei Gold einzieht, weil der einen großen Fernseher hat, ein extremst weiches Bett und pünktlich Essen serviert, beginnt die skurrile Freundschaft zwischen zwei Außenseitern, von denen zumindest einer ganz fest an ein Happy End im Leben glaubt. Gelesen von Matthias Matschke werde ich mir dieses Buch ganz sicher noch einige weitere Male anhören. Im Herbst hatte ich schon einmal mit Sebastian Fitzeks Mimik begonnen. Es war nicht der Story, sondern anderen Umständen geschuldet, dass ich lange Zeit nicht mehr gehört habe. Ich oute mich als absoluter Fitzek-Fan. Fitzeks Psychothriller um eine Mimikresonanz-Expertin, die sich in größter Not selbst nicht mehr trauen kann, ist für mein Gefühl definitiv nicht sein herausragendstes Werk. Acht Stunden vermisste ich die gewohnte Spannung, den Nervenaufrieb und das Mitreißen. Schade um die Zeit. Entschädigt wurde ich danach allerdings von Walter Moers' neuestem Werk Die Insel der tausend Leuchttürme. Gepriesen als "das Hörbuchereignis des Jahres 2023" blieb es in zweiundzwanzig Stunden dieser Auszeichnung nichts schuldig. Ein gewohnt überragendes Abenteuer aus dem phantastischen Kontinent Zamonien vom Erfolgsduo Walter Moers und Hildegunst von Mythenmetz, einzigartig gelesen von Andreas Fröhlich. Danach hatte ich mich mit dem Phantom der Oper sowie Frankenstein versucht, die ich beide jedoch vorzeitig abbrach. Ich konnte mich bei beiden weder mit der Lesung noch mit dem Inhalt anfreunden. Also nahm ich mir die aktuellste Biografie mit Exklusivmaterial aus den Royal Archives von Elizabeth II. vor. Queen of our times von Robert Hardman, gelesen von Alexander Gamnitzer. Die Biografie gab auch mir neue Aufschlüsse, obgleich ich vermute, dass sie in Teilen äußerst wohlwollend und die Queen auch über ihren Tod hinaus schonend festgehalten ist. Es wurden Vergleiche zu den Darstellungen von The Crown angestellt. Überaus interessant und trotz der ewig langen Regentschaft kurzweilig. Ein Buch, das ich auch ein zweites Mal lesen werde. Pünktlich zum letzten Tag des Monats habe ich gestern {das hier} gespostet.




Gesehen... habe ich Ende des Monats die Mannheimer Band ClockClock. Hinter dem Namen steht der unglaublich sympathische Singer/Songwriter Bojan Kalajdzic mit der wahnsinnig tollen Stimme - die mich ab der ersten Sekunde, als ich 2022 "Brooklyn", eine House-Kollaboration von Glockenbach mit dem bis dato noch nicht sooo bekannten Trio ClockClock,  gehört habe, gefesselt und begeistert hat und wegen derer meine weltbeste Beste auf die Idee kam, Konzertkarten zu besorgen und mich damit zu Weihnachten zu überraschen - der gemeinsam mit dem Produzenten-Kollektiv um Mark Vonsin und Fabian Fieser die außergewöhnlichen ClockClock-Songs und energiegeladenen Sounds kreiert. Charakteristisch für die Musik von ClockClock ist die emotionale Ehrlichkeit, nur das zu transportieren, was in ihnen vorgeht. Und das haben sie uns auch während des verhältnismäßig kleinen Konzerts in der Darmstädter Centralstation spüren lassen. Was könnte ich ausführen und in Erinnerungen schwelgen jetzt. Hachz! Aber der Rückblick hier soll ja auch mal fertig werden, ne?



Geärgert... habe ich mir nur über mich selbst. Und auch nur ein bisschen, denn es ändert ja nichts zum Guten, wenn ich mich lange ärgere, sondern schädigt nur meine Nerven und ist schlecht fürs Gemüt. Richtig? Ich habe mir also, um an Lucys aktuellem CAL teilnehmen zu können, wie schon ganz, ganz früher zwei Garnpakete von Stylecraft direkt in England bestellt. Weil dort ja so schön günstig. Aha. Nicht an den Brexit gedacht und ZACK! über dreißig Euro Zollgebühren bei Lieferung bezahlt. Ich verbuche das jetzt unter dumm gelaufen und hoffe, das passiert mir nicht nochmal. Was die Stylecraftwolle angeht, ganz sicher nicht, denn da habe ich einen tollen Shop aufgetan: Wollplatz wurde als lokaler Garn- und Wollladen in Zaltbommel von Petra gegründet, basierend auf ihrer Leidenschaft für Stricken und Häkeln. Heute ist Wollplatz der beliebteste Häkel- & Strick-Webshop in den Niederlanden mit dem größten Sortiment zum Stricken und Häkeln. Mehr als 40 Mitarbeiter geben ihr Bestes, um allen Kunden so gut wie möglich zu helfen, außerdem erstellen sie schöne Inhalte voller Inspiration und kostenloser Anleitungen auf ihrem Blog. In den nächsten Tagen sollte meine erste Lieferung von Wollplatz eintreffen. Ich bin gespannt und hibbelig, obwohl ich bei der Doppelbettdecke für Mama gerade erst Halbzeit habe. Meh!


Gefreut... habe ich mich, dass wir die Küche der weltbesten Besten - wenn auch in zwei Akten - wieder hübsch machen konnten. Das Mobiliar ist schon 30 Jahre, da hat der Zeitzahn sein Werk getan. Wir haben an einem Samstag gestrichen und knapp zwei Wochen später die alt(modisch)en Fliesen mit neuen, modernen, dunkelgrauen beklebt. Hat prima geklappt und sieht super aus. Die Beste freut sich wie verrückt und ich freue mich für sie, mit und wegen ihr. Liebe. Auch ganz große Liebe habe für die Steine, die sie bemalt. Hier vorerst nur eines von vielen Kunstwerken, die ich inzwischen mein Eigen nennen darf. Sie sind so wunderbar, dass ich dazu demnächst einen separaten Post schreiben möchte.

Jetzt sehe ich erst einmal dem Februar entgegen, schwach hoffnungsvoll und in erster Linie mit erhobenem Zeigefinger entspannt. Der selbstauferlegte Erfolgsdruck Anfang des Jahres hat mich - wie [hier] und [hierbereits niedergeschrieben - erneut zurückgeworfen, weiter sogar als ich vorher war. So geht's also schon mal nicht. 


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