.back to the roots

Mir fällt es zunehmend schwerer, mich in das gewohnte Wohlgefühl einzufinden, das mich früher immer umgab, wenn ich twitterte. Seit 2016 habe ich täglich gepostet, zeitvergessen durch meine Timeline gescrollt, an Aktionen teilgenommen oder selbst initiiert. Ich habe an großen und an kleinen Twittertreffen teilgenommen und durfte sogar eine Hochzeit besuchen. Ich bin durch unzählige Ereignisse mit euch gegangen - und ihr mit mir. Ich habe Menschen getroffen, viele davon liebgewonnen, einige wieder verloren. Der tägliche Austausch mittels Kommentare oder DM war manchmal anstrengend, aber überwiegend wert- und nicht selten sehr gehaltvoll. Ich habe Freunde gefunden. Und Liebe. Eine Liebe, die mich - wie mir erst im Rückblick bewusst wurde - nicht nur um den wichtigen Neuanfang nach meiner Scheidung gebracht, sondern weite Teile meiner körperlichen und psychischen Gesundheit zerstört hat. Mehrfach hatte ich mich aus diesem Grund vorübergehend von Twitter zurückgezogen. Zuletzt 2023. Die Deaktivierung meines alten Accounts sollte ein emotionaler Abschluss und die Aktivierung des neuen Accounts unter demselben Namen ein trotziger Beweis dafür sein, dass ich mich von den Nachwirkungen der toxischen Beziehung mit einem Narzissten nicht (mehr) unterkriegen lasse. Doch wieder einmal hat mich mein psychischer und körperlicher Zustand eines schlechten Besseren belehrt. 

Mein augenblickliches Gefühl sagt mir, dass es jetzt an der Zeit sein könnte, mich auf meine Wurzeln zu besinnen: das Bloggen. Es war mir lange Jahre eine Herzensangelegenheit, in die ich viel Leidenschaft legte. Gerade weil mir bewusst ist, dass ich mit meinen kommenden Beiträgen nie wieder an den "Erfolg" zwischen 2006 und 2016 anknüpfen werde, finde ich hier einen ruhigen Ort, der nicht durch die Erlebnisse mit diesem einen Menschen in Verbindung steht und somit getrübt ist. Ich werde über sehr lange Zeit oder vermutlich auch für immer Selbstgespräche führen. Und das ist okay. Es ist ein bisschen wie Tagebuch schreiben. Damit sorge ich quasi schon fürs Alter vor, wenn viel zu viele Erinnerungen nur noch aus "Hä?" bestehen. In Bezug auf Twitter werde ich vorerst kürzertreten, wesentlich mehr als ohnehin schon. Vielleicht verirrt sich ja ab und an mal jemand aufs Blog. Hier gibt es - so ich denn dieses Mal endlich (m)einen (gesunden) Weg zur Gedankenablage gefunden habe - künftig Gedachtes, Gelebtes, Geliebtes, Gehörtes, Gesehenes, Geschriebenes, Geknipstes, Gestricktes, Gehäkeltes, Gemachtes und ab und an Shopupdates. Wunderbunt eben. Wie das Leben. Immer noch. Trotzdem.